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Die beklemmende Aktualität von „Nosferatu“

Eine Notiz Im Laufe der Veranstaltungen im Rahmen von „Toujours Kultur“  zeigte der Trägerverein des Karlsruher Stummfilmfestivals einen jener Stummfilme, die immer ihr Publikum finden: Friedrich Wilhelm Murnaus Urahn aller Vampir-Filme: „Nosferatu“ nach Bram Stokers Roman „Dracula“. Als dieser Film ins Programm genommen wurde, geschah das vermutlich vor allem, weil er ganz sicher ein Publikum …

Film: „I don’t care if we go down in history as Barbarians” von Radu Jude

Beim Festival Sarajewo 2018 „Dealing with the Past“ nannte sich eine Filmreihe des Festivals, die hauptsächlich Dokumentarfilme präsentierte; Filme, die sich mit der leidvollen Geschichte der Balkanländer in der jüngsten Vergangenheit auseinandersetzten, wie z. B. die schweizerisch-deutsch-kroatisch-finnische Coproduktion „Criss the Swiss“ um einen während der Balkankriege unter mysteriösen Umständen getöteten Schweizer Journalisten, aber auch Filme, …

Ein Tag im Leben eines Festivalbesuchers

Wie seit vielen Jahren bin ich auch dieses Jahr (2018) nach Pordenone zu den Giornate del Cinema Muto gereist. Den meisten Leserinnen und Lesern werde ich nicht erklären müssen, dass es sich bei diesem Festival vermutlich um das bedeutendste Stummfilmfestival weltweit handelt. Es findet immer Anfang Oktober in dem nordöstlich von Venedig im Friaul gelegenen …

Film: „Rosita“ von Ernst Lubitsch

„Rosita“ in Bologna Lubitsch’s erster in den USA gedrehter Film hat ein berühmt-berüchtigtes Schicksal. Über den Film kam es zu einem Zerwürfnis zwischen dem Regisseur und dem damals bereits bestens etablierten Superstar Mary Pickford. Sieht man den Film, versteht man auch sofort warum. Mary Pickfords übliches Rollenklischee – das sanfte, kindhafte, unschuldige und vollkommen entsexualisierte …

Des Filmarchivars Lieblingsbeschäftigung

Des Filmarchivars Lieblingsbeschäftigung  –    Film Archivist’s favourite occupation … ist der Fund und die anschließende Restaurierung verloren geglaubter Filme. Nun gibt es zwar viele verschollene Filme, aber leider findet sich nur sehr selten einer dieser vermeintlich verloren gegangenen Filme tatsächlich wieder. Da aber der Filmarchivar nur mit der mehr oder weniger sensationellen Wederentdeckung eines verschollenen …

Die Kunst der Programmation

Die Programmation eines Kinoprogrammes soll eine Kunst sein? Ich kann  mich erinnern, dass irgendwann die Programmmacher in den Kinos anfingen, sich Kuratoren zu nennen, ein Begriff der bekanntlich aus dem Bereich der Bildenden Kunst und ihrer Präsentation in Museen und Galerien kommt. Das empfand ich, als der Begriff aufkam, als anmaßend und deplaziert, weil ich …

Imitation of a Festival

Ein roter Teppich mit Stars, die ich aber kaum kenne, Kameras unzähliger Fotografen; die Bevölkerung der Stadt als dankbare Statisterie und Gratis-Kulisse auf der Straße vor dem National-Theater, in dem gleich die Eröffnung des Filmfestivals über die Bühne gehen wird; die Straße vor dem Theater von der Polizei für den Autoverkehr abgeriegelt;  jede Menge Polizisten …

Großartiges tut sich in Dingsdahausen

Blechkistenkino auf dem Messplatz!!! Einer der rührigsten Kulturunternehmer der früheren Residenzstadt im deutschen Südwesten hat mitten in der Corona-Krise ein Kino für Blechkisten eingerichtet. Nicht, dass der geschäftstüchige Kulturunternehmer, dessen Name wir hier nur mit *** angeben, irgendeine Erfahrung im Betreiben eines Kinos hätte – in  Dingsdahausen ist das nicht erforderlich. Der äußerst geschäftstüchtige *** …

Film: „Vendémiaire“ von Louis Feuillade

Feuillade for ever! „Vendémiaire“ von Louis Feuillade im Programm des „Cinema Ritrovato“ in Bologna. Wo und wann hat man schon Gelegenheit diesen im Jahr 1918 entstandenen Stummfilm zu sehen, wenn nicht in der Programmsektion „Cento anni fa“ (Vor einhundert Jahren) beim Festival in Bologna? „Vendémiaire“ wird sehr selten gezeigt, und einer der Gründe könnte seine …

Film: „He who gets slapped“ beim Festival in La Rochelle 2019

Einer hermeneutischen Formel folgend soll ein Text/Kunstwerk/Film eine Antwort auf eine Frage geben, die zu rekonstruieren die Aufgabe des Interpreten ist. Der englische Originaltitel geht direkt ein auf einen der verstörenden Momente des Films, während der französische Titel „Larmes de Clown“ meiner Ansicht nach davon ablenkt. Der französische Titel weist auf die Folgen einer Tat …