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I like to write about people, the places they live and the things with which they choose to surround themselves. Here are some of my favorite pieces that made it into Article.

Der Filmclub 813 muss nicht nur überleben, sondern leben

Der folgende Text ist ein Kommentar, eine Erwiderung auf einen Beitrag von Lars Henrik Gass, der am 22. Oktober 2020 auf filmdienst.de veröffentlicht wurde.  Ursprünglich war beabsichtigt, diesen Text dort als Kommentar einzufügen. Das war nicht möglich, weil der Text offenbar zu lang ist. Deswegen wird der Text hier veröffentlicht. Ausgehend von den aktuellen Problemen …

Wieder gesehen: „Die Chinesin“ von Jean-Luc Godard

Vorführung in der Kinemathek Karlsruhe im Mai 2018 Paris, 1967: eine großbürgerliche Familie verreist im Sommer wie üblich für mehrere Wochen in die Ferien. In ihrer Wohnung machen ein paar junge Leute eine Art WG auf und beginnen, für die Weltrevolution zu üben. Die einzelnen Personen entsprechen bestimmten ideologischen Haltungen; wir haben da den orthodoxen …

“I can’t hear them laughing!” – Erfahrungen mit online (Stumm-) Film Festivals

  Das Pandemiejahr 2020 treibt Intermedialität sehr weit und sehr schnell voran. Wenn man das Kino und das akademische Umfeld mit Symposien, Tagungen und Festivals betrachtet, wird in diesen Tagen mit zahlreichen neuen Austauschmodalitäten experimentiert. Obwohl dies wegen des globalen Notfallstatus allgemein gefordert wurde, muss gesagt werden, dass es auch eine diffuse, meist nicht erzählte …

Zu „Babylon Berlin“

Diesen Text habe ich geschrieben,  nachdem ich gestern, am Sonntagabend, 11. Oktober 2020, zur Tatort-Zeit eher aus Versehen eine Folge von „Babylon Berlin“ gesehen hatte – ich hatte selbstverständlich einen Tatort erwartet – was sonst um diese Sendezeit? Danach habe ich einen Blick auf die Facebook-Seite von „Babylon Berlin“ geworfen, weil ich mich gefragt habe, …

Die beklemmende Aktualität von „Nosferatu“

Eine Notiz Im Laufe der Veranstaltungen im Rahmen von „Toujours Kultur“  zeigte der Trägerverein des Karlsruher Stummfilmfestivals einen jener Stummfilme, die immer ihr Publikum finden: Friedrich Wilhelm Murnaus Urahn aller Vampir-Filme: „Nosferatu“ nach Bram Stokers Roman „Dracula“. Als dieser Film ins Programm genommen wurde, geschah das vermutlich vor allem, weil er ganz sicher ein Publikum …

Film: „I don’t care if we go down in history as Barbarians” von Radu Jude

Beim Festival Sarajewo 2018 „Dealing with the Past“ nannte sich eine Filmreihe des Festivals, die hauptsächlich Dokumentarfilme präsentierte; Filme, die sich mit der leidvollen Geschichte der Balkanländer in der jüngsten Vergangenheit auseinandersetzten, wie z. B. die schweizerisch-deutsch-kroatisch-finnische Coproduktion „Criss the Swiss“ um einen während der Balkankriege unter mysteriösen Umständen getöteten Schweizer Journalisten, aber auch Filme, …

Ein Tag im Leben eines Festivalbesuchers

Wie seit vielen Jahren bin ich auch dieses Jahr (2018) nach Pordenone zu den Giornate del Cinema Muto gereist. Den meisten Leserinnen und Lesern werde ich nicht erklären müssen, dass es sich bei diesem Festival vermutlich um das bedeutendste Stummfilmfestival weltweit handelt. Es findet immer Anfang Oktober in dem nordöstlich von Venedig im Friaul gelegenen …

Film: „Rosita“ von Ernst Lubitsch

„Rosita“ in Bologna Lubitsch’s erster in den USA gedrehter Film hat ein berühmt-berüchtigtes Schicksal. Über den Film kam es zu einem Zerwürfnis zwischen dem Regisseur und dem damals bereits bestens etablierten Superstar Mary Pickford. Sieht man den Film, versteht man auch sofort warum. Mary Pickfords übliches Rollenklischee – das sanfte, kindhafte, unschuldige und vollkommen entsexualisierte …

Des Filmarchivars Lieblingsbeschäftigung

Des Filmarchivars Lieblingsbeschäftigung  –    Film Archivist’s favourite occupation … ist der Fund und die anschließende Restaurierung verloren geglaubter Filme. Nun gibt es zwar viele verschollene Filme, aber leider findet sich nur sehr selten einer dieser vermeintlich verloren gegangenen Filme tatsächlich wieder. Da aber der Filmarchivar nur mit der mehr oder weniger sensationellen Wederentdeckung eines verschollenen …

Die Kunst der Programmation

Die Programmation eines Kinoprogrammes soll eine Kunst sein? Ich kann  mich erinnern, dass irgendwann die Programmmacher in den Kinos anfingen, sich Kuratoren zu nennen, ein Begriff der bekanntlich aus dem Bereich der Bildenden Kunst und ihrer Präsentation in Museen und Galerien kommt. Das empfand ich, als der Begriff aufkam, als anmaßend und deplaziert, weil ich …